Eine weitere Woche in Ecuador ist vorbei uns so langsam merke ich, wie sich der Alltag einschleicht. Allerdings nur unter der Woche, denn am Wochenende sind meistens Ausflüge in die mehr oder weniger nähere Umgebung geplant. Das ist der Grund, warum ich Euch tendenziell eher von meinen Wochenenden berichte, denn die sind um einiges spannender. Sollte allerdings zwischendurch mal was interessantes passieren, werde ich euch natürlich davon berichten.
Da wir bisher nicht dazu gekommen waren, haben Johanna, Julia und ich uns am Samstag auf die Suche nach einem der größten Märkte in Quito gemacht, um die Variation tropischer Früchte zu
probieren. Gesagt, getan. Mit einer Menge mehr oder weniger merkwürdig aussehenden Früchten haben wir den Markt verlassen, um uns Mittagessen zu gönnen und danach alle Einkäufe zu probieren.
Dabei waren einige Überraschungen, zum Beispiel eine bananenförmige Frucht, die von innen jedoch wie Maracuja aussah und geschmeckt hat. Einige Fehlkäufe waren auch dabei, denn nicht alles
schmeckt so gut wie es aussieht. Vor lauter probieren haben wir die Zeit völlig vergessen, sodass wir uns beeilen mussten, um zum Fußballstadion "Estadio Olímpico Atahaualpa" zu kommen, in dem
der Verein Deportivo Quito zu Hause ist, denn zusammen mit anderen Freiwilligen wollten wir uns das Spiel ansehen. Besonders spannend war das Spiel nicht (so ist Fußball eben :D), aber es war
cool die Stimmung im Stadion mitzuerleben und letztendlich hat Quito die Partie mit 2:0 für sich entschieden- der erste Saisonsieg, was die Stimmung natürlich noch weiter verbessert hat. Voller
als auf dem Bild war das Stadion übrigens nie, Fußballspiele anzuschauen scheint nicht so der Renner zu sein, obwohl die Karte nur 4 Dollar gekostet hat.
Heute, am Sonntag haben Johanna und ich uns auf den Weg zum TelefériQo gemacht. Der TelefériQo ist eine Seilbahn, die vom Stadtrand Quitos zu einem 4100m hoch gelegenen Hügel auf dem Vulkan Pichincha führt. An der Talstation gibt es einen kleinen Vergnügungspark, den Vulquano Park, in dem ich mit meiner Gastfamilie schon gewesen bin. Eigentlich hat man von der Bergstation einen genialen Blick auf einige umliegende Vulkane bzw. Berge, die wir wegen der vielen Wolken leider nicht sehen konnten. Oben angekommen- wir mussten dank unserem volunteer-Visum sogar nur den Preis für Einheimische und nicht den für Ausländer bezahlen, entschieden wir uns sehr tourimäßig nach einer kurzen Strecke zu Fuß, Pferde zu mieten, weil uns laufen zu anstrengend schien. Etwa eine Stunde sind wir so also mit einem Guide und ausgeliehenen Ponchos auf abenteuerlichen Wegen durch die Pampa geritten und haben die Aussicht genossen. Mir hat's super gefallen, weil mir das Reiten nach meinem Praktikum auf der River Ranch noch mehr fehlt als vorher schon. Lustigerweise haben wir auf dem Rückweg zwei österreichische Freiwillige getroffen, die bei uns im Projekt arbeiten. Wie klein die Welt doch ist. Abschließend haben wir das erste mal richtiges Straßenessen gegessen- ich bin ja gespannt, ob es wirklich so schlimm ist wie alle behaupten.
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