Mittlerweile ist das orientation camp vorbei und ich bin gut bei meiner ersten Gastfamilie angekommen, auch wenn dabei einiges schief gelaufen ist. Erste Gastfamilie, wieso das? Am letzten Tag
vom orientation camp hat Bélen mir mitgeteilt, dass meine eigentliche Gastfamilie mich nicht aufnehmen kann, weil jemand aus der Familie krank geworden sei. Da das für alle ziemlich unerwartet
kam, bin ich jetzt in einer Übergangsgastfamilie untergebracht, die aus meiner hermana Estefia (18), ihrem Hund Sofia und ihrer Mama Maria besteht. Anfang September soll ich dann in meine
"richtige" Gastfamilie kommen, bei der ich das restliche Jahr verbringe. Der Abschied von den anderen Freiwilligen verbunden mit der Ankunft der Gastfamilien war verdammt chaotisch, sodass mich
promt die falsche Gastfamilie mitgenommen hat (ich wusste über meine neue Gastfamilie noch nichts und die falsche Familie schien sich sicher zu sein, dass ich Teresa bin und ist einfach mit
meinen Sachen davon marschiert, also bin ich mitgegangen). Als Bélen ganz verzweifelt angerufen hat, wo ich denn sei und dass meine Gastfamilie auf mich wartet, sind wir nach einigen
Verständigungsproblemen wohl oder übel wieder zurück gefahren und meine richtige Familie hat mich mitgenommen, die übrigens superlieb ist. Das beste war definitiv, dass wir noch am gleichen Abend
in einem Restaurant in der Altstadt von Quito essen waren, von dem aus man ganz Quito by night sehen konnte! Für heute sind viele Sachen geplant: shoppen gehen, einkaufen, bowlen, zu einer Party
von Estefias Freundin gehen und die Familie vom Freund meiner Gastmama feiert Geburtstag. Mal schauen, was wir letztendlich in die Tat umsetzen, denn eigentlich hätten wir schon vor zwei Stunden
einkaufen gehen wollen. Aber solche Vorhaben darf man hier nicht zu ernst nehmen, haben wir schon gelernt. Letztendlich waren wir mit Oma & Opa shoppen und im volcano park, der eine Art
Freizeitpark mit ein paar kleinen Achterbahnen ist. Und ja, ich hab mich sogar die Achterbahn mit Looping getraut, weil ich mir geschworen habe, hier alles auszuprobieren, auch wenn ich dabei
fast gestorben wäre. Seid stolz auf mich! Am lustigsten war aber definitiv die Fahrt hin und zurück, denn eines der zwei Autos mit denen wir unterwegs waren, ein Oldtimer (der würde dir gefallen,
Papa!) wollte irgendwie nicht so ganz, sodass wir gefühlt alle 100 Meter anhalten und irgendwas reparieren mussten und die Fahrt etwa zwei Stunden dauerte. Nur eins dazu: ecuadorianische
Gelassenheit.
Dass die Erde hier ab und zu mal wackelt, unterscheidet Quito bzw. Ecuador definitiv von Deutschland. Heute gab es wieder ein Erdbeben, zu dem meine Gastmama nur meinte: "es fortísimo". Ich
dagegen finde, dass es sich ganz lustig anfühlt, wie Achterbahn fahren im stehen irgendwie. Woher die ganzen Erdbeben in letzter Zeit kommen, weiß niemand so genau und weil man nicht vorhersagen
kann, wann, wo und wie stark die kommenden sein werden, wurden hier viele öffentliche Veranstaltungen von der Regierung aus Sicherheitsgründen abgesagt.
Zum Glück spricht Estefy Englisch, weil das mit dem Spanisch irgendwie noch nicht so ganz klappen will, obwohl wir mittlerweile Spanischkurs haben. Hoffentlich wird das noch.
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