Mein erster, richtiger Blogeintrag

Die Kerzen symbolisieren die Länder, in die meine Reflexionsgruppe reisen wird
Die Kerzen symbolisieren die Länder, in die meine Reflexionsgruppe reisen wird

Zu allererst möchte ich Euch bitten zu beachten, dass jeder geschriebene Text hier meine persönliche Meinung und Eindrücke beinhaltet, die nicht unbedingt richtig sein müssen, sondern lediglich den kleinen Teil Ecuadors widerspiegeln, den ich selbst erlebe. Ich gebe mein bestes Ecuador ohne Vorurteile, aber dennoch so wie ich es erlebe, darzustellen und wünsche Euch viel Spaß beim Lesen.  Bei Fragen und Anregungen freue ich mich über eine Mail, also zögert nicht!

 

Der Flug ist gebucht und das Visum besorgt. Mein Reisepass ist da und alle Impfungen liegen hinter mir. Nur Gelbfieber fehlt noch, aber das werde ich in Ecuador impfen lassen. Die letzten 10 Tage habe ich mit 140 Freiwilligen aus ganz Deutschland verbracht, die ebenfalls mit dem ICJA einen Freiwilligendienst in den unterschiedlichsten Ländern machen. Neuseeland, Togo, Indien und viele mehr waren dabei. In Hattingen, das liegt bei Dortmund, wurden wir im sogenannten Vorbereitungsseminar (VOS) auf unser Jahr im Ausland und die verschiedensten Herausforderungen vorbereitet. Thematisiert wurden unter anderem Identität und Werte, die sich nämlich von Land zu Land stark unterscheiden können. Kommunikation und der Umgang mit Konflikten war ebenso Thema wie Stereotype/Vorurteile und Rassismus. Außerdem haben wir über Kolonialismus und seine Auswirkungen auf die "heutige Welt" und die Rolle von Europa geredet. Natürlich gab es auch entspanntere Einheiten wie einen Film über ehemalige Freiwillige vom ICJA oder "weltweit verlieben", in der wir über freundschaftliche und partnerschaftliche Beziehungen hier in Deutschland und im Ausland geredet haben bzw. wie sie sich verändern können. Nachmittags hat man sich immer mit einer festen Gruppe und einem Teamer, Reflexionsgruppe genannt, zusammen gesetzt, um über den vergangenen Tag zu reden und Energizer (kleine, total lustige Spiele) zu spielen. An unserem freien Tag sind Coco (Philippinen), Lisa (Indien) und ich an die Ruhr gefahren, um ein bisschen zu entspannen und zu baden. Es war eine wirklich schöne Erfahrung so viele verschiedene Leute kennen zu lernen, die alle dasselbe Ziel bzw. denselben Wunsch haben wie man selbst. Erstaunlich und toll war auch wieviele Leute ich schon vom Infowochenende in Friedrichroda kannte und wie schnell man in der kurzen Zeit auf dem Seminar richtige Freundschaften aufgebaut hat, sodass der Abschied vom Seminar, trotz dem Highlight, einer Abschiedsparty mit riesigem Lagerfeuer, ziemlich schwer gefallen ist.

 

Nur noch 20 Tage, das ist die Zeit, die mir in Deutschland bleibt, bevor ich von Stuttgart über Amsterdam nach Quito fliege. Erschreckend wenig, wenn ich bedenke, dass ich mich noch um so vieles kümmern muss und gerne nochmal alle meine Freunde sehen würde. Langsam wird es ernst. Noch immer kann ich nicht realisieren, dass es wirklich ein Jahr nach Ecuador geht, denn bis jetzt schien das immer weit weg zu sein ("ich hab ja noch ein halbes Jahr"). Obwohl der Freiwilligendienst in den letzten Wochen schon viel realer geworden ist, weil ich inzwischen mein Projekt kenne, mit meiner Partnerorganisation geskyped habe und zumindest die Namen der Mitglieder meiner Gastfamilie kenne. Das endgültige Bewusstsein kommt wohl im Flieger oder spätestens wenn ich merke, dass ich nicht mal eben in den Urlaub geflogen bin. Trotzdem: ich freue mich riesig und bin super gespannt auf die Zeit dort!

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